Nach jetzt bekannt gewordenen
Plänen für die Verhandlungen zum Gentechnikgesetz im Bundesrat
will die Union ungenehmigte gentechnisch veränderte Organismen
und daraus entstehende Produkte für den Lebensmittel- und
Futtermittelmarkt freigeben. "Damit verabschiedet sich die Union
nun endgültig vom Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft",
sagte
Bundesverbraucherministerin Renate Künast am 11. Mai in
Berlin.
Die von der Union
geführten Bundesländer wollen in den Verhandlungen zum zweiten
Gentechnikgesetz das bereits in Kraft getretene erste
Gentechnikgesetz erneut aufschnüren. Der Anbau gentechnisch
veränderter Pflanzen soll selbst dann noch erlaubt werden, wenn
Verunreinigungen von konventionellem oder biologischem Anbau auf
Nachbarfeldern auch bei Aufwendung von Vorsichtsmaßnahmen nicht
verhindert werden können. "So macht die Union eine Wahlfreiheit
des Landwirts und auch des Verbrauchers zwischen genetisch
veränderten und unveränderten Lebensmitteln unmöglich. Mit
dieser Strategie verhindern die Länder übrigens auch
Erleichterungen für die Arbeit bei der weißen Biotechnologie",
sagte Künast weiter.