News section

home  |  news  |  solutions  |  forum  |  careers  |  calendar  |  yellow pages  |  advertise  |  contacts

 

Saatgutindustrie fordert dringend Schwellenwerte - Niedrige Grenzwerte verursachen höhere Kosten
Wien, Austria
April 6, 2006

 

Quelle:
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW)
Federal Ministry for Agriculture, Forestry, Environment and Water Economy

"Wir brauchen jetzt Schwellenwerte für Saatgut, sonst gibt es im Bereich der Koexistenz kein Weiterkommen", erklärte Jeremy Sweet, Umweltberater und Vizepräsident des GVO-Panels der europäischen Lebensmittel- sicherheitsbehörde (EFSA) als Berichterstatter des Workshops "Trennung beim Anbau und über die ganze Nahrungsmittelkette - technische und ökonomische Aspekte" im Rahmen der ersten europäischen Koexistenz-Konferenz, die von 04. bis 06.04. in Wien stattfindet.

Sweet: Niedrigere Schwellenwerte schwächen Wettbewerbsfähigkeit
 
Ohne Schwellenwerte werde eine Produktion von zertifiziertem Saatgut auf Dauer schwierig werden. Die Werte hätten zudem auf wissenschaftlichen Daten und technischen Informationen zu basieren. Man müsse sich auch darüber im Klaren sein, welche Auswirkungen die Schwellenwerte haben. Je niedriger diese nämlich ausfielen, desto höhere Kosten für die europäischen Saatgutproduzenten wären damit verbunden. Bei Werten von 0,1 % oder 0,3 % seien aufwändigere Trennungsmethoden oder gar eigene Zonen für die Saatgutproduktion erforderlich. Infolgedessen müssten auch die Landwirte mehr bezahlen. Dies würde wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Agrarproduktion schwächen. Da sich die Schwellenwerte somit auf die gesamte Herstellungskette auswirkten, müsse man dieses Thema sehr sorgfältig behandeln, betonte Sweet.
 
Saatgut-Schwellenwert- und Sicherheitsabstands-Problematik eng verbunden
 
Eng mit der Problematik der Saatgut-Schwellenwerte verbunden sei jene der Sicherheitsabstände. Diese hängen nämlich auch ganz entscheidend davon ab, welche Reinheit das Saatgut aufweist. Doch auch die Pflanzenart, das Blüteverhalten, mögliche weitere Verunreinigungsquellen sowie klimatische und ökologische Bedingungen spielen laut einigen Untersuchungen eine entscheidende Rolle dabei, welchen GVO-Anteil das Erntegut schließlich aufweist. Auch technischen Maßnahmen wie der Reinigung der Geräte sowie geeigneten Trennungsmaßnahmen beim Transport und bei der Lagerung müsse Bedeutung beigemessen werden.
 
Wissenschaftliche Einigung über Koexistenzmaßnahmen anstreben

Laut Sweet kamen die meisten durchgeführten Studien aus Spanien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu dem Ergebnis, dass Koexistenz durchaus möglich sei, wenn geeignete Sicherheitsabstände eingehalten werden. Mehr wissenschaftliche Daten seien jedoch erforderlich. Sweet sprach sich im Namen seines Workshops dafür aus, eine wissenschaftliche Einigung über die geeigneten Koexistenzmaßnahmen und insbesondere die Sicherheitsabstände anzustreben.
 
Harmonisierung der Haftungsregeln durch unterschiedliche Rechtssysteme schwierig
 
Die Lebensmittelindustrie fordert von der EU-Kommission einen klaren Rechtsrahmen im Hinblick auf mögliche Verunreinigungen und daraus resultierende Haftungsfragen. Sweet stellte fest, dass es schwierig sei, diese Haftungsregeln zu harmonisieren, da es unterschiedliche Rechtssysteme in den einzelnen Ländern gebe. Kennzeichnung, Rückverfolgbarkeit und Risikomanagement seien auf alle Fälle ganz wesentliche Punkte für diesen Sektor. Koexistenz ist also nicht nur für die Landwirte von entscheidender Bedeutung, sondern betrifft auch nachgelagerte Bereiche wie die Verarbeitungsindustrie ganz entscheidend.
 
Vergleichbare Daten nur durch einheitliche Nachweismethoden möglich
 
Weiters wurde gefordert, auch die wissenschaftlichen Systeme und Methoden zum Nachweis von gentechnisch veränderten Organismen in Produkten international zu standardisieren, um eine Vergleichbarkeit der Werte aus unterschiedlichen Regionen zu erhalten. Gemeinsame Koexistenzmaßnahmen seien somit in vielen Bereichen entscheidend. Diese müssten zudem flexibel gestaltet und auf die lokale Gegebenheiten abgestimmt werden, so Sweet.
 
Für den Inhalt verantwortlich: AIZ
Redakteurin: Mag. Claudia Leithner

News release

Other news from this source

15,512

Back to main news page

The news release or news item on this page is copyright © 2006 by the organization where it originated.
The content of the SeedQuest website is copyright © 1992-2006 by SeedQuest - All rights reserved
Fair Use Notice