Frankfurt am Main, Germany
May 4, 2006Source:
Wissenschaftlerkreis Grüne
Gentechnik e.V.
Arbeiten zur
Sicherheitsforschung durch Öl-Attacke komplett zerstört
Mindestens 20 Liter Mineralöl
verschütteten unbekannte Täter kürzlich auf einer etwa 160
Quadratmeter großen Versuchsfläche der
Technischen Universität München.
Das Ergebnis: Die komplette Zerstörung eines Versuchs zur
klassischen Sicherheitsforschung an gentechnisch veränderten
Pflanzen. Die Folge: Die Kontamination des Bodens über die
gesamte Fläche, eine akute Gefährdung des Grundwassers, die
Verhinderung der Versuchsauswertung und die damit einhergehende
Beeinträchtigung mehrerer Doktorarbeiten, die sich mit dem Thema
beschäftigten.
Im Rahmen eines
Verbundprojektes forscht die Technische Universität München
zusammen mit anderen Instituten bereits seit einigen Jahren an
der Möglichkeit, Kartoffeln mit dem Carotinoid Zeaxanthin
anzureichern, um so möglicherweise einer altersbedingten
Augenkrankheit, häufig mit Erblindungsfolge, vorbeugen zu
können. Die entsprechenden Versuche waren schon mehrfach Ziel
mutwilliger Zerstörung durch stets anonym gebliebene Täter.
Auch auf dem zerstörten Feld
wurden in den Vorjahren gentechnisch veränderte
Zeaxanthin-Kartoffeln angebaut. Um nun zu untersuchen, ob und
wie sich deren Anbau möglicherweise auf Folgefrüchte auswirkt,
sollte hier in diesem Jahr konventioneller Weizen wachsen. Die
Auswertungen dieser Untersuchungen zur Sicherheitsforschung,
gerade von Kritikern der Gentechnik immer wieder vehement
gefordert, wurden durch die (Umwelt-)Verschmutzung mit Mineralöl
nun verhindert.
Angesichts derlei
intelligenzfreier Taten beantwortet sich die Frage nach dem
geistigen Horizont der Täter und dem Tiefgang ihrer Beweggründe
von selbst. Wir bedauern deshalb besonders, dass auch diese
erneute Zerstörung eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes
weder bei Politikern noch bei seriösen Umweltverbänden auf
nennenswerte Reaktionen stößt. Werden solche kriminellen und
absurden Vergehen inzwischen als Kavaliersdelikte betrachtet? Im
Sinne des so oft proklamierten Forschungsstandortes Deutschland
hoffen wir eindringlich, dass dies nicht der Fall ist und
fordern vor allem politische Entscheidungsträger auf, derlei
Taten klar, konsequent und öffentlich zu begegnen.
Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG),
Frankfurt/Main
Prof. Klaus-Dieter Jany, 1.Vorsitzender
Tel.: 069-710 33 890
e-mail: zentrale@wgg-ev.de
Ansprechpartner zum Thema:
Prof. Dr. Gerhard Wenzel
Tel.: 08161/713421
Genomanalyse im Biologischen
System Pflanze (GABI)
Dr. Jens Freitag, Leiter der GABI Geschäftsstelle
c/o MPI für Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm
Hochschule für Wirtschaft und
Umwelt Nürtingen-Geislingen
FG Phytomedizin / Biotechnologie
Prof. Dr. Andreas Schier
Leibniz-Institut für
Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), Gatersleben
Prof. Dr. Ulrich Wobus, Geschäftsführender Direktor
Max-Planck-Institut für
Molekulare Pflanzenphysiologie, Golm
Prof. Dr. Lothar Willmitzer, Geschäftsführender Direktor
Max-Planck-Institut für
Züchtungsforschung, Köln
Prof. Dr. Heinz Saedler, Direktor
Max-Planck-Institut für
chemische Ökologie, Jena
Prof. Dr. Wilhelm Boland, Direktor
Universität Potsdam
Institut für Biochemie und Biologie
Prof. Dr. Bernd Müller-Röber
Prof. Dr. Thomas Altmann
Improved automatic translation
from German by
Prof. Vivian Moses,
Department of Biochemistry, King's College, London, United
Kingdom
German GM Safety Research
Completely Destroyed by an Oil Attack
Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik E.v.; May 4, 2006
At least 20 litres of mineral oil were recently buried by
persons unknown on about 160 square meters trial plot at the
Technical University of Munich. The result was that GM plants
being used for classical safety research were totally destroyed.
The soil over the entire area was contaminated with acute danger
to the groundwater; the test results could not be interpreted
and doctoral work was lost.
As part of a network project, the Technical University of Munich
as well as other institutes has for some years been carrying out
research at the possibility of enriching potatoes with the
carotenoid zeaxanthin with a view to the possible preventing an
age-related eye disease frequently resulting in blindness. These
experiments have several times been the target of deliberate
destruction attempts always unidentified vandals.
In previous years, zeaxanthin potatoes were cultivated in those
fields now destroyed. In order to examine whether and how their
cultivation might possibly affects subsequent crops,
conventional wheat should have been grown there this year. The
analyses of these investigations with respect to safety
research, something repeatedly and vehemently demanded even by
critics of genetic engineering, has now been prevented by
sullying the environment with mineral oil.
In view of such mindless acts, ask yourself about the mental
attitude of the perpetrators and the depths of their motives. We
also particularly regret that this renewed destruction of a
scientific research project results in considrered responses
neither from politicians nor from respectable environmental
organisations. Are such criminal and absurd offenses to be
regarded in the meantime as harmless crimes?
In the sense of the frequently proclaimed role of research in
Germany we urgently hope the fact that this is not the case. It
demands above all that political decision-makers condemn such
acts clearly consistently and publicly. |