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Durchwachsene Abschlussbewertung UN-Biodiversitätskonferenz

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Bonn, Germany
June 3, 2008

Anlässlich der heute zu Ende gehenden UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt in Bonn zeigen sich der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP), der europäische Dachverband European Seed Association (ESA) und die International Seed Federation (ISF) enttäuscht über die fehlenden Ergebnisse und befürchten eine weitere Behinderung des für die Ernährungssicherung dringlich erforderlichen Züchtungsfortschritts. „Die Hoffnungen auf eine für alle Seiten tragfähige Lösung in Bereichen des Access and Benefit Sharings (ABS) wurden noch nicht erfüllt, “ erklärten der BDP-Geschäftsführer Dr. Ferdinand Schmitz, der ESA-Generalsekträr Garlich von Essen und die Vorsitzende des „Sustainable Agriculture Commitee of ISF“ Anke van den Hurk. Die Verbände fordern jetzt ein intensives Engagement zum Erhalt und zur Erschließung genetischer Ressourcen.

Bei einem der wichtigsten Konferenzthemen ABS konnten die Verhandlungen nur kleine Fortschritte auf dem Weg zu einem praktikablen Regime erzielen. „Wir sind noch lange nicht am Ziel“, erklärte van den Hurk. „Dass die Convention on Biological Diversity (CBD) nach 16 Jahren Verhandlungen einen Weg des sektorspezifischen Ansatzes bei ABS einschlägt, begrüßen wir ausdrücklich. Gleichzeitig müssen wir aber feststellen, dass bei den Überlegungen zur Umsetzung des Regimes für genetische Ressourcen der Land- und Agrarwirtschaft noch viel Diskussionsbedarf besteht.“ Die Verbände fordern, dass die CBD sich an dem Regelwerk des länderübergreifenden Abkommens der Welternährungsorganisation FAO orientiert und entsprechende Maßnahmen in der CBD aufgreift. „Der International Treaty on Plant Genetic Resources for Food and Agriculture (ITGRFA) der FAO ist vorbildlich und schafft Transparenz für alle beteiligten Parteien“, ergänzt von Essen.

Die Verbände verweisen in ihrer Stellungnahme darauf, dass gerade in Zeiten weltweiter Verknappung auf den Agrarmärkten und witterungsbedingter Ernteausfälle klare Regelungen und minimale administrative Bedingungen bei ABS für alle Beteiligten absolut notwendig sind, um weiteren Züchtungsfortschritt zu erzielen. „Das setzt auch die intensive Erforschung des Potenzials pflanzengenetischer Ressourcen voraus“, sagte Dr. Schmitz. Für die Zukunft sei es wichtig, eine Plattform zum Austausch der Erkenntnisse über genetische Ressourcen zu schaffen. „Neben den Unternehmen, die heute eine Vorreiterrolle zur Erhaltung der Vielfalt einnehmen, spielen die Genbanken eine wichtige Rolle. Sie gewähren als nationale Anlaufstelle Zugang zu Forschungs- und Entwicklungszwecken“, so Dr. Schmitz weiter. Eine Stärkung der Forschungsarbeiten internationaler Genbanken halten die Züchter für ein dringliches Anliegen.

Die Antwort der Züchter auf die gesteigerte Nachfrage nach Nahrungsmitteln und pflanzlichen Rohstoffen lautet Sicherung und Steigerung der Erträge durch einen nachhaltigen Züchtungsfortschritt, erklärten die Verbände. Die Pflanzenzüchter sehen es als dringlich an, fortschrittliche Methoden voranzutreiben, um in Zukunft wertvolle, ertragreiche Sorten zur Sicherung der Ernährung und Rohstoffversorgung bereitstellen zu können. „Wir setzen unsere Kraft dafür ein, dass spätestens in Japan ein System etabliert ist, das genauso praktikabel funktioniert wie der FAO-Vertrag“, heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.

Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit Sitz in Bonn und Berlin ist die berufsständische Vertretung der rund 130 deutschen Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler aus den Bereichen Landwirtschaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit einer F&E-Quote (Forschung & Entwicklung) von 16,9 Prozent gehört die Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in Deutschland. Rund 12.000 Beschäftigte finden in ihr einen Arbeitsplatz und legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine erfolgreiche Landwirtschaft und die darauf folgenden Stufen der Wertschöpfungskette.

Die European Seed Association vertritt die Interessen von Unternehmen und nationalen Verbänden im Bereich der Forschung, Züchtung, Produktion und Marketing für land- und gartenbaulichen Arten in Europa. Mit mehr als 30 nationalen Verbänden und über 50 direkten Mitgliedsunternehmen vereint ESA die gesamte europäische Saatgutindustrie.

Die International Seed Federation (ISF) vertritt die Interessen der Mitglieder aus Saatgutwirtschaft von der Züchtung, über Entwicklung und Vermehrung bis hin zur Vermarktung von Saatgut. Auf weltweiter Ebene steht ISF im Dialog mit öffentlichen und privaten Einrichtungen, die mit dem internationalen Saatguthandel verbunden sind.

 

 

 

 

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