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Innovationspreis Gregor Mendel 2008 an Prof. Dr. Gerhard Röbbelen - Raps: ein leuchtendes Beispiel für die Pflanzenforschung

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Berlin, Germany
March 10, 2008

Die Gregor Mendel Stiftung zeichnet heute den Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Röbbelen für seine Verdienste um die richtungweisende Züchtungsforschung an der Kulturpflanze Raps mit dem Innovationspreis Gregor Mendel aus. Im Rahmen des Festaktes zum 100-jährigen Bestehen der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP) überreicht Bundesministerin Dr. Annette Schavan den mit 10.000 Euro dotierten Preis. Das Stiftungskuratorium würdigt mit der Verleihung Röbbelens Bahn brechende Erkenntnisse, die Raps zur erfolgreichsten Ölfrucht in Europa gemacht haben.

Gerhard Röbbelen hat innovative Wege gefunden, Rapspflanzen mit hochwertigen Inhaltsstoffen zu züchten. Dank dieser Verfahren konnte die Kulturpflanze für die Ernährung von Mensch und Tier nutzbar gemacht werden. Heute zählt Rapsöl zu den gesündesten Speiseölen für die menschliche Ernährung. Rapsschrot ist in der Veredlungswirtschaft ein wichtiger Proteinträger. Auch Biodiesel genügt so den hohen Qualitätsanforderungen moderner Motoren. Durch erfolgreiche Züchtungsforschung hat Röbbelen die Grundlage für die vielfältige Verwendung von Raps geschaffen und die Innovationskraft der deutschen Pflanzenzüchtung für weiteren Züchtungsfortschritt gestärkt. Raps ist ein fester Bestandteil der Fruchtfolge und wird auf nunmehr 1,4 Millionen Hektar in Deutschland angebaut.

„Die Erkenntnisse von Gerhard Röbbelen sind Bahn brechend für die Pflanzenzüchtung, die landwirtschaftliche Praxis und den Verbraucher“, so Prof. Dr. George Turner, Kuratoriumsvorsitzender der Gregor Mendel Stiftung. „Mit der heutigen Ehrung würdigen wir einen herausragenden Wissenschaftler, dessen visionärer Forschergeist Ansporn für zukünftige Züchtungsforschung ist.“, unterstreicht Turner anlässlich der Verleihung des Innovationspreises.

Die gemeinnützige Gregor Mendel Stiftung wurde am 5. November 2002 in Bonn gegründet. Sie schärft den Blick für die gesellschaftliche Bedeutung der Pflanzenzüchtung. Mit dem Innovationspreis werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die maßgeblich zur Förderung der Wissenschaft und zur Erhaltung der Vielfalt in der Züchtung beigetragen haben.
 

Innovationspreis 2008: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Gerhard Röbbelen
Gerhard Röbbelen wurde am 10. Mai 1929 in Bremen geboren. Er studierte Landwirtschaft an der Universität Göttingen und Biologie an der Universität Freiburg, wo er 1956 zum Dr. rer.nat. promovierte. 1961 habilitierte er an der Universität Göttingen für das Fachgebiet Angewandte Genetik und Pflanzenzüchtung. Von 1967 bis 1970 arbeitete er als Leiter der Abteilung für Cytogene-tik am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Land-wirtschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen. Anschließend war er 25 Jahre lang Direktor des Göttinger Instituts und hat in dieser Zeit Entwicklungen initiiert und geprägt, die für die Pflanzenzüchtung weltweit Bedeutung erlangten:
  • Durch seine Forschungsarbeiten zur Qualitätsverbesserung von Raps machte sich Röbbelen in herausragender Weise um die Züchtung dieser in Mitteleuropa produktivsten Ölpflanze verdient. Seit 1982 führte er systematisch neueste naturwissenschaftliche Verfahren der Zytogenetik, biochemischen Analytik, In-vitro-Gewebekultur und auch der Molekulargenetik zur effizienten Lösung pflanzenzüchterischer Aufgaben ein. Er legte so wissenschaftliche Grundlagen für die Züchtung neuer 00-Rapssorten (frei von Erucasäure im Öl und von Glucosinolaten im Schrot), mit denen diese inzwischen weltweit angebaute Ölpflanze erstmals vollwertig für die menschliche und tierische Ernährung einsetzbar wurde. Vor allem hat Röbbelen mit seinen Mitarbeitern in Göttingen maßgeblich dazu beigetragen, dass das neue Rapsöl uns heute als wichtiger Baustein für eine gesunde und ausgewogene Ernäh-rung zur Verfügung steht. In Deutschland wächst Raps zurzeit auf nahezu 1,5 Mio. Hektar.
  • Röbbelen führte seit 1954 grundlegende Mutagenese- und Vererbungsstudien an Arabidopsis thaliana durch. Damit gab er den ersten Anstoß für die Entwicklung dieser heute bedeutendsten Modellpflanze zur Erforschung des pflanzlichen Genoms.
  • Im Rahmen dieser Arbeiten schuf Röbbelen das weltweit erste Forschungszentrum für Arabidopsis thaliana. Er erkannte frühzeitig die Bedeutung internationaler Kooperationen, die er auf seinen verschiedensten wissenschaftlichen Arbeitsgebieten konsequent umsetzte. Auch in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft war Röbbelen Vorreiter. Seine Forschungsprojekte gemeinsam mit bedeutenden deutschen Pflanzenzüchtern gelten als wegweisend für einen zeitnahen Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis. Mit der Gründung der „Gesellschaft für Pflanzenzüchtung“ und für viele Jahre als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der „Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung“ verstand es Gerhard Röbbelen, die Pflanzenforschung in Theorie und Praxis vorbildlich zu vernetzen.

Röbbelen ist Ehrendoktor der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Kiel, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der Mendel-Universität Brünn/Tsche-chische Republik. Er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Deutschen Akademie der Natur-forscher LEOPOLDINA in Halle/Saale.

 

 

 

 

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