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Deutsche Pflanzenzüchter laden ein zur Zeitreise Weizenzüchtung - Bonner Organisationen informieren sich über Herausforderungen und Erfolge der Pflanzenzüchtung


Bonn, Germany
June 16, 2025

Seit Oktober 2024 wachsen auf dem Campus Klein-Altendorf, dem Versuchsgut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 19 historische und moderne Weizensorten nebeneinander. Sie sind ein kleiner Ausschnitt der Sortenvielfalt, die durch Pflanzenzüchtung geschaffen wird und die der Landwirtschaft Lösungen für regionale Anbau- und Vermarktungsbedingungen bietet. Vertreterinnen und Vertreter Bonner Organisationen wie dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sowie der Presse waren heute vor Ort und haben sich intensiv über die Bedeutung der Pflanzenzüchtung ausgetauscht.

„Pflanzenzüchtung schafft Vielfalt ­­- das ist eine der zentralen Aussagen unseres Verbandes. Was wir damit meinen, erfasst man aber erst richtig, wenn man es selbst erlebt“, begrüßt Dr. Carl-Stephan Schäfer die Gäste des Versuchs. Die Unterschiede in Wuchshöhe, Grüntönen, Ährengröße und Krankheitsanfälligkeit sind bei den Sorten bereits mit bloßem Auge sichtbar. Wie viel komplexer die Züchtungsziele aber tatsächlich sind und wie sie sich im Laufe der letzten Jahrzehnte verändert haben, erläutert Ulrike Avenhaus, Weizenzüchterin bei W. von Borries-Eckendorf, einem mittelständischen Züchtungsunternehmen in Leopoldshöhe. Früher waren zum Beispiel Sorten gefragt, die lange Halme hatten und viel Stroh für die Fütterung von Pferden lieferten. Heute ist das nicht mehr relevant - kürzere Halme sind standfester und erleichtern die maschinelle Ernte. Auch die in Bäckereien verfügbare Brotvielfalt ist ein Ergebnis langwieriger Züchtung, die die Inhaltsstoffe in Weizen verändert und damit Backeigenschaften verbessert hat. „Die Züchtung einer neuen Sorte, von der ersten Kreuzung bis zur vermarktungsfähigen Sorte, dauert bis zu 15 Jahre“, erläutert Avenhaus. „Wir Züchterinnen und Züchter müssen deshalb schon heute die Bedürfnisse von Landwirtschaft und Konsumenten der Zukunft und damit viele Züchtungsziele gleichzeitig im Blick behalten. Züchtung ist mehr als Ertrag und auch der Ertrag setzt sich aus vielen kleinen Stellschrauben zusammen.“

Eine wichtige Stellschraube ist dabei die Anpassung der Pflanzen an die extremer werdenden Klimabedingungen. Im sogenannten Rain-out Shelter, einer Anlage zur Simulierung von Trockenstress am Campus Klein-Altendorf, prüfen Forschende der Uni Bonn bereits seit über 10 Jahren, wie sich verschiedene Weizensorten bei länger werdenden Trockenphasen während der Vegetation verhalten. „Mit unseren Versuchen gewinnen wir wertvolle Einblicke, welche genetischen und physiologischen Merkmale entscheidend für die Anpassungsfähigkeit an Dürreperioden sind. Diese Erkenntnisse sind ein zentraler Baustein, um klimaresiliente Sorten zu züchten und die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen“, erklärt Dr. Agim Ballvora vom Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz der Universität Bonn und unterstreicht damit die Bedeutung einer engen Verzahnung von Forschung und Praxis.

 

Der Schauversuch wird vom Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) und dem Getreidefonds Z-Saatgut e. V. in Zusammenarbeit mit dem Campus Klein-Altendorf organisiert.

 



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Website: http://www.bdp-online.de

Published: June 16, 2025

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