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„Gute Daten sind der Schlüssel“ - Am nächsten Mittwoch beginnt die nächste Gatersleben Research Conference (GRC) als „19. International Symposium on Integrative Bioinformatics“ (IB


Germany
September 8, 2025


 

Am nächsten Mittwoch beginnt die nächste Gatersleben Research Conference (GRC) als „19. International Symposium on Integrative Bioinformatics“ (IB). Im Interview spricht „Conference Chair“ Uwe Scholz über Dauerbrenner wie die FAIR-Prinzipien, Trends wie Künstliche Intelligenz (KI) und die Referentin, auf die er sich am meisten freut.

Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer könnt Ihr in der kommenden Woche hier am IPK begrüßen? Und wie international ist die Konferenz?

Wir haben 74 Anmeldungen für die GRC, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus zehn verschiedenen Ländern, darunter Uruguay, China und die USA. Einen unserer Keynote Speaker aus den USA müssen wir jedoch per Zoom zuschalten. Die Organisation von Dienstreisen ist dort in der aktuellen Situation vielfach schwierig und sie unterliegen restriktiven Genehmigungsbedingungen.   

Ihr hattet ausdrücklich Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ermutigt, an der Konferenz teilzunehmen. Wie war da die Resonanz?

Wir sind als IPK in zahlreichen Netzwerken vertreten und haben über die Projektleiterinnen und Leiter, die „Principle Investigators“ (PI), viel Werbung gemacht, um auch junge Leute dabei zu haben. Das hat sich gelohnt, die Resonanz war sehr positiv.  

Wie sieht das Programm aus? Und wie lange hat die Vorbereitung gedauert?

Wir haben im Sommer 2024 mit der Vorbereitung begonnen. Herausgekommen ist ein dreitägiges Programm mit sieben Keynote-Speakern. Hinzu kommen 20 Vorträge, acht kürzere „Flash Talks“ und 15 „Poster Pitches“. Am ersten Tag gibt es Führungen durch die Genbank und die PhänoSphäre sowie ein BBQ am Abend.  Am zweiten Tag stehen eine Stadtführung und das „Conference Dinner“ in Quedlinburg auf dem Programm.    

Gleich in der ersten Session geht es um die FAIR-Prinzipien. Haben die nicht inzwischen alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verinnerlicht? Oder müssen Bioinformatiker wie Du immer noch auf die Einhaltung dieser Prinzipien hinweisen?

Für den Umgang mit Forschungsdaten ist die Einhaltung der FAIR-Prinzipien, nach denen Forschungsdaten auffindbar (findable), zugänglich (accessible), interoperabel (interoperable) und wiederverwendbar (re-usable) sein sollen, von essentieller Bedeutung. Das Verständnis dafür wächst, aber wir müssen die Forscherinnen und Forscher tatsächlich immer wieder daran erinnern. Natürlich bedeutet die Einhaltung zunächst mehr Arbeit. Aber für die Nachnutzbarkeit der Daten ist das zwingend erforderlich und somit ein Gewinn für die Wissenschaft und Forschende weltweit.

Anhand des Sonderforschungsbereiches „Plant Proteoform Diversity“, an dem auch das IPK beteiligt ist, geht es auch um das Thema „Data Steward“. Auch das ist ein Dauerbrenner… 

Ja, und wir wollen am Beispiel dieses Sonderforschungsbereiches zeigen, warum die Arbeit eines „Data Stewards“ so wichtig ist. Ich bin sehr froh, dass wir dafür als Referenten unseren ehemaligen IPK-Kollegen Dennis Psaroudakis gewinnen konnten, der mittlerweile an der Martin-Luther-Universität in Halle arbeitet und bei Marcel Quint als „Data Steward“ im Sonderforschungsbereich „Plant Proteoform Diversity“ beschäftigt ist.

Vorgestellt wird auch das Webportal des INCREASE-Projektes, das vielen über sein Citizen Science Modul zur Bohnenvielfalt bekannt ist. Warum habt Ihr INCREASE mit ins Programm genommen?

Das Webportal von INCREASE ist nur eines von insgesamt 43 Themen, mit denen sich Leute für einen Vortrag beworben haben. Die Bewerbungen waren ohne Ausnahme wirklich sehr hochwertig. Die Herausforderung bestand darin, alle Themen auf die einzelnen Formate zu verteilen. Zum Thema INCREASE hält unser IPK-Kollege Markus Oppermann einen Vortrag. Er ist bei INCREASE für das Datenmanagement am IPK verantwortlich.

Wie ist das IPK sonst vertreten?

Von den 43 Themen stammen neun vom IPK, das Institut ist also gut vertreten. Nach dem kurzfristigen Ausfall einer Keynote Speakerin aus Frankreich ist Nils Stein eingesprungen, wofür das gesamte Organisationsteam sehr dankbar ist. Am IPK waren elf Kolleginnen und Kollegen in die Vorbereitung eingebunden. Matthias Lange und Stephan Weise als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender unseres Programmkomitees.

Auf welchen Vortrag freust Du Dich persönlich besonders?

Am meisten freue ich mich auf Ulrike Wittig vom Heidelberg Institut für Theoretische Studien. Wir kennen uns bereits seit 1998 und sie hat sich schon damals um das Thema Datenkuration gekümmert. Damals waren die FAIR-Prinzipien noch gar nicht als solche benannt. Ulrike war eine Vorreiterin, und ihre Arbeit hat mich motiviert.

Was sind die weiteren Themenschwerpunkte? Was sind ganz neue Trends, die Ihr mit im Programm aufgreift?

Ich möchte weniger von Trends sprechen, sondern mehr auf die großen Linien abzielen. Wir haben jetzt die inzwischen 19. Auflage des IB. Es ging von Beginn an darum, wie Daten richtig zusammengeführt oder, wie ein Informatiker sagen würde, „integriert“ werden können, damit sie auch später gemeinsam und übergreifend genutzt werden können. Das war zunächst nur die Aufgabe der Bioinformatik. 

Mit der Einführung der FAIR-Prinzipien vor etwa zehn Jahren änderte sich das fundamental. Plötzlich waren jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler mit im Boot und sollten ihren Beitrag zur leichteren Integrierbarkeit der Forschungsdaten leisten. Und nun kommt der nächste Meilenstein…    

… vermutlich die KI.

Korrekt. Die Datenmengen in der Wissenschaft haben sich schon vor der Einführung von Chat GPT & Co. rasant erhöht und werden nochmals steigen. Doch nicht nur das: Auch die Qualität der Daten und die Standards bei der Erhebung, Speicherung und Analyse haben sich weiter verbessert. Aber ohne qualitativ gute Daten läuft leider auch bei KI und somit in vielen Bereichen der Wissenschaft nichts mehr.  Sie sind der Schlüssel für erfolgreiche Forschung.

Somit erhöht sich auch der Stellenwert der Bioinformatik durch den Einsatz von KI abermals. Früher ging es nur um Service, heute hingegen agieren wir auf Augenhöhe mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der experimentellen Forschung. Und das bildet sich immer häufiger auch in der Organisationsstruktur von Forschungseinrichtungen ab.

Stichwort Strukturen: NFDI, de.NBI, ELIXIR - in Eurem Bereich gibt es zahlreiche Netzwerke. Wer macht dort was? Welche Netzwerke sind für das IPK von besonderer Bedeutung? 

de.NBI startete bereits 2014 und ist das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur. Aktuell wurde es mit einer dauerhaften Finanzierung des Bundes verstetigt. Bei der Gründung lag der Fokus auf Service und Training, mittlerweile ist auch für alle Wissenschaftsbereiche nutzbare Cloud-Infrastruktur im Angebot. ELIXIR ist das Pendant auf europäischer Ebene und de.NBI bildet dabei den deutschen Knoten in diesem europäischen Netzwerk. 

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), die 2020 gestartet ist, umfasst 26 Konsortien aus fast allen Wissenschaftsfeldern und konzentriert sich im Unterschied zu de.NBI und ELIXIER nicht nur auf die Lebenswissenschaften. Aktuell sind wir als IPK an drei NFDI-Konsortien aktiv beteiligt. Für die Konferenz ist es wichtig, dass all diese Netzwerke dabei sind und ihren Austausch noch weiter intensivieren können. 

Welche Bedeutung hat also das Symposium für das IPK? Und welche Hoffnungen verbindest Du mit der Konferenz für Deine weitere Arbeit, aber auch für das IPK? 

Das „International Symposium on Integrative Bioinformatics“ ist eine Veranstaltung, die in Ländern auf der ganzen Welt stattfindet. Insofern sind wir schon sehr stolz, dass wir nach 2013 nun bereits das zweite Mal Gastgeber sind. Ich bin mir sicher, dass wir nicht nur eine gute Visitenkarte abgeben, sondern als Institut auch vom Austausch sehr profitieren werden. Und durch die Einbettung in die Serie der „Gatersleben Research Conference“ ist auch eine Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft möglich.  

Wie sehen Deine Pläne für den Freitagabend aus?

Wenn wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verabschiedet haben, fahre ich nach Hause und freue mich auf ein Weizenbier auf der Terrasse.

Infos zum Symposium: 

https://meetings.ipk-gatersleben.de/grc-ib2025/

 



More news from: IPK Gatersleben - Leibniz Institute of Plant Genetics and Crop Plant Research


Website: http://www.ipk-gatersleben.de

Published: September 8, 2025

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